Franzbrötchen, das Hamburger Kultgebäck
In Hamburg haben sie absoluten Kultstatus. Selbst ein Buch wurde schon über das süße Gebäck geschrieben. Außerhalb von Norddeutschland waren sie dagegen lange nicht bekannt, das ändert sich in der letzten Zeit. Die Rede ist vom allseits beliebten Franzbrötchen!
- Daniela
- Bäckerwissen, Blog
- Schlagwörter: Feingebäck, Handwerksbackwaren, Konditorei
Für alle, die noch nicht in den Genuss eines Franzbrötchens gekommen sind stellt sich zunächst die Frage „Was sind Franzbrötchen?“ für diejenigen die das Gebäck schon probiert haben und kennen stellt sich meist irgendwann auch die Frage „Warum heißen Franzbrötchen eigentlich Franzbrötchen?“.
Also, der Reihe nach.
Was sind Franzbrötchen?
Franzbrötchen sind süße Plundergebäcke aus Hefeteig, die mit Zimt-Zucker befüllt werden. Ähnlich wie bei einem Croissant wird der Teig dafür touriert, das heißt der Teig wird lang und dünn gezogen und gefaltet. Damit der Teig dabei nicht reißt wird er mit Ziehfett eingestrichen, meist mit Butter.
Das ist kein einfacher Prozess. Bäckergesellen, die zum ersten Mal tourieren dürfen haben oft Schweißperlen auf der Stirn; denn richtiges Tourieren erfordert Übung. Bei den ersten Versuchen reißt der Teig oftmals.
Für Franzbrötchen muss dieser Vorgang immerhin um die 27 mal wiederholt werden, so viele Schichten Plunderteig hat das süße Gebäck nämlich.
Der Plunderteig wird dann mit Zimt-Zucker bestreut und aufgerollt.
Von der Rolle werden dann einzelne Stücke abgeschnitten, die zunächst aussehen wie Zimtschnecken. Damit das Franzbrötchen seine charakteristische, gequetschte Form erhält, wird in die Mitte ein Rundholz, etwa der Stiel eines Kochlöffels, gedrückt.
So wird die Zimt-Zucker Füllung nach außen gedrückt, die dann beim Backen karamellisiert, so erhält das Franzbrötchen sowohl seine bekannte Farbe als auch den Geschmack.
Und warum heißen Franzbrötchen Franzbrötchen?
Wie die Franzbrötchen zu ihrem Namen gekommen sind, ist ebenso Sagenumwoben, wie sie in Hamburg beliebt sind. Es gibt verschiedene Theorien dazu, die mehr oder weniger belegt sind, eine davon schließt sogar eine bekannte deutsche Bäcker-Dynastie mit ein.
Schriftlich erwähnt wird das Franzbrötchen wohl bereits zu Beginn des 18. Jahrhundert. Damals noch als „Franzbrot“ geläufig wird es als eine Art feines Weizenbrötchen beschrieben. Also noch weit entfernt von der heutigen Rezeptur.
Eine weitere Theorie besagt, dass mit „Franzbrot“ französisches Plundergebäck gemeint war, ähnlich dem heutigen Croissant. Der Ursprung wird auf die Zeit französischer Besetzung zurückgeführt; von 1804 bis 1815 waren Napoleons Truppen in Deutschland, unter anderem auch in Hamburg.
Die Quellen verdichten sich dann zu der Mitte des 18. Jahrhunderts. In Hamburg war zu der Zeit das Franzbrot als ein Baguette ähnliches Brot bekannt. Ein Bäcker hatte wohl begonnen das Brot in Fett auszubraten und so geschmacklich zu veredeln.
Vielleicht nicht der Erfinder, aber möglicherweise der Grund, warum die Franzbrötchen in Hamburg so bekannt sind, war Antoine Sabatier. Ein französischer Bäcker, der als Hugenotten Flüchtling nach Hamburg Altona gekommen war. Dort kaufte er im Jahr 1746 eine Bäckerei, interessanterweise von einem Vorfahren der Bäcker Dynastie und des heutigen Backwaren-Riesen Harry-Brot.
Dieser Verkauf ist in der Firmenchronik niedergeschrieben (vgl. Sybil Gräfin Schönfeldt: Die Harry-Bäcker, 1988).
So kam es zu dem Namen des Brötchens vom Franz’schen Bäcker.
Die ursprüngliche Rezeptur scheint aber nicht aus Frankreich zu kommen, sondern vielmehr aus Skandinavien. Denn der Befehl Antoine Sabatier als Konditormeister in Altona aufzunehmen kam vom dänischen König.
Auch die Rezeptur erinnert an skandinavische Plunderteig Gebäcke.
So kommt es das ein Brötchen Berühmtheit in einer Stadt erlangt. Über die letzten Jahre hat der Kultstatus (vgl. z.B. franzbroetchen.de) dem Brötchen auch zu weiterer Verbreitung geholfen, so ist es nun auch möglich sich das leckere Franzbrötchen liefern zu lassen.
Bei Vestakorn backen wir Franzbrötchen täglich frisch und genau auf Bestellung.
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